Luzern (15.3.2017) — Viele Menschen leiden an Gelenkproblemen infolge von Abnutzung oder Verletzungen beim Sport. Um die Beweglichkeit geschädigter Gelenke wiederherzustellen und die Schmerzen zu lindern, war man bisher auf medikamentöse Behandlungen oder einen künstlichen Gelenkersatz angewiesen.
Arthrose bedeutet für Betroffene oft eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität: Schmerzen, Verformungen der Gelenke und Bewegungseinschränkungen strapazieren Patienten und beeinträchtigen ihre Mobilität und Aktivität im Alltag. Eine Heilung galt bisher als unmöglich.
Aktuelle Studien und Erfahrungen zeigen, dass Körperfett Schmerzen und Unbeweglichkeit lindern und zur Regeneration schadhafter Gelenke beitragen kann. Kürzlich wurde eine Patientin mit Arthrose des Daumengelenks (Rhizarthrose) am Grazer Universitätsklinikum in Österreich erfolgreich mit Fettgewebe behandelt: Beim Eingriff wurde ihr abgesaugtes und aufbereitetes Fett im Bereich eines Daumengelenks injiziert („Lipofilling“). In der Folge verbesserte sich die Beweglichkeit und die Patientin konnte die Hand wieder nutzen. Aufgrund des Behandlungserfolgs und des schonenden Ablaufs möchte die Patientin auch ihre andere Hand mit Eigenfett behandeln lassen.
„Injiziertes körpereigenes Fettgewebe wirkt offenbar im Körper entzündungshemmend und regenerierend. Bei der Behandlung von Gelenkabnutzungen macht sich die regenerative Medizin diesen körpereigenen Heilungsmechanismus zunutze“, sagt DDr. Karl-Georg Heinrich, auf dem Gebiet der regenerativen und ästhetischen Medizin tätiger Arzt aus Luzern.
Die Gelenkbehandlung mit körpereigenem Fettgewebe erfolgt in der Praxis von Herrn DDr. Heinrich ambulant in örtlicher Betäubung. Dabei wird eine kleine Fettmenge abgesaugt und unmittelbar darauf in betroffene Gelenkbereiche, hauptsächlich Knie, Hüften, Hände oder Finger, injiziert.
„Im Fettgewebe befinden sich regenerativ wirksame Zellen und Zellbestandteile. Ein gezieltes Lipofilling kann offenbar die Regeneration geschädigter Gelenke anregen und dadurch dem Körper helfen, die Ursache der Gelenkprobleme zu beheben“, erläutert DDr. Heinrich. Vielen Patienten könnte so eine Alternative zu Eingriffen unter Vollnarkose und künstlichen Gelenken geboten werden.
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